Im aktuellen Bericht des WWF für das Jahr 2024 wird eine gemischte Bilanz im Artenschutz gezogen. Kathrin Samson, Vorständin Naturschutz beim WWF Deutschland, wies darauf hin, dass Tier- und Pflanzenarten in alarmierendem Tempo verschwinden. Besonders betroffen sind unter anderem Korallen, Borneo-Elefanten, Banteng und Brillenpinguine, die als stark bedroht eingestuft werden.
Des Weiteren wurden Westeuropäische Igel als „potenziell gefährdet“ klassifiziert. Auch der Wolf hat aufgrund einer Herabstufung seines Schutzstatus durch den Europarat an Schutz verloren. In Deutschland leben etwa 200 Wolf-Rudel, die jedoch nicht in einem „günstigen Erhaltungszustand“ sind. Die Klimakrise führt zudem zu Rekordtemperaturen in Korallenriffen, was massive Bleicheffekte verursacht.
Bedrohungen und Schutzmaßnahmen
Die Situation der bedrohten Arten ist vorwiegend menschengemacht. Zu den Hauptbedrohungen zählen Lebensraumzerstörung, Übernutzung, Wilderei, invasive Arten, Umweltverschmutzung und die Klimakrise. Laut der International Union for Conservation of Nature (IUCN) gelten rund 46.300 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten als bedroht.
Auf der anderen Seite gibt es auch positive Entwicklungen im Artenschutz. So zeigen Luchse, Tiger, Siamkrokodile, Meeresschildkröten und Thunfische Anzeichen der Erholung. Insbesondere die Blauflossen-Thunfische kehren jetzt in die Nordsee zurück, was durch Fangverbote und Maßnahmen gegen illegale Fischerei unterstützt wird. Auch die Seeadlerpopulation in Deutschland hat sich durch gezielte Schutzmaßnahmen von einem Rückgang um 1900 auf über 1.000 Brutpaare erholt. Zudem zeigt die Unechte Karettschildkröte Erholung im Mittelmeer durch die Reduzierung von Beifang und den Erhalt von Niststränden. Der WWF betont, dass trotz der Rückschläge auch Chancen für Natur und Menschen bestehen.
Zusätzlich berichtet [WWF Junior](https://www.wwf-junior.de/tiere/rote-liste-bedrohte-tiere-und-pflanzen) von den unterschiedlichen Bedrohungen der Tierarten. Wissenschaftler haben die Bedrohung in verschiedene Stufen eingeteilt, wobei Kriterien wie Bestandsgröße, Fortpflanzungsfähigkeit und Verbreitungsgebiet eine Rolle spielen. Die Gefährdung jeder Art wird in der Roten Liste dokumentiert, die regelmäßig überprüft und aktualisiert wird.