Dortmund

Neues Forschungsnetzwerk TACTIC erhält 11,8 Millionen Euro für Krebstherapien

Nationales Krebsforschungsnetzwerk mit Fokus auf zielgerichtete Therapien gestartet

Ein neues nationales Forschungsnetzwerk mit dem Namen „TACTIC“ hat sein Ziel, Krebstherapien durch gezielte Intervention auf Transkriptionsfaktoren zu erforschen, gesteckt. Die Deutsche Krebshilfe fördert dieses Projekt mit 11,8 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren. Insgesamt sind 24 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler engagiert, darunter auch die Arbeitsgruppe um Prof. Daniel Rauh von der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie der Technischen Universität Dortmund.

Transkriptionsfaktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Krebszellen, da sie die Proteinproduktion in Zellen regulieren. Bei Krebserkrankungen kann diese Regulation gestört sein, was zu unkontrolliertem Wachstum führt. Das neue Netzwerk konzentriert sich darauf, Regulatormoleküle zu identifizieren, die eine übergeordnete Rolle bei der Aktivierung von Transkriptionsfaktoren spielen. Diese Ansatzweise unterscheidet sich von herkömmlichen Therapien, die direkt auf die fehlregulierten Transkriptionsfaktoren abzielen.

Die Forscherinnen und Forscher verwenden strukturbiologische Methoden, um die Gestalt von vielversprechenden Regulatormolekülen zu entschlüsseln. Auf dieser Basis entwickeln sie am Computer potenzielle Wirkstoffe, die die Funktion der Regulatoren hemmen sollen. Diese werden dann im Labor getestet, um ihre Wirksamkeit in der Hemmung von Krebszellen zu überprüfen. Prof. Daniel Rauh kommentiert, dass die beteiligten Institutionen, darunter die TU Dortmund und das Max-Planck-Institut, ihre Stärken im Bereich der Wirkstoffforschung durch die Zusammenarbeit im „TACTIC“-Netzwerk unter Beweis stellen.

Die Expertise der 24 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an zwölf Standorten in Deutschland tätig sind, wird gebündelt, um die Entwicklung von zielgerichteten Therapien gegen Krebs voranzutreiben. Die Koordination des Projekts liegt an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, die mit renommierten Institutionen wie der TU Dortmund, dem MPI und dem IfADo zusammenarbeitet.

Das „TACTIC“-Netzwerk markiert somit einen wichtigen Schritt in der Krebsforschung in Deutschland, indem es innovative Ansätze für die Entwicklung neuer Krebsmedikamente verfolgt, die auf die Regulation von Transkriptionsfaktoren abzielen.

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