DeutschlandDortmund

Gemeinsame Geldautomaten: Sparkassen und Volksbanken vereinen Kräfte in Dortmund

Immer mehr Geldautomaten verschwinden, weshalb Sparkassen und Volksbanken in Deutschland (insbesondere in Westfalen-Lippe) seit Anfang 2024 gemeinsam Geldautomaten standorte betreiben, um ihren Kunden die Bargeldverfügbarkeit zu sichern und Kosten aufgrund der steigenden Anzahl von Automaten-Sprengungen zu senken.

In den letzten Jahren hat sich das Zahlungsmuster in Deutschland erheblich gewandelt, und diesen Trend haben auch die Volksbanken und Sparkassen erkannt. Immer weniger Menschen nutzen Bargeld als Zahlungsmittel, was zu spürbaren Veränderungen im Bankensektor führt.

Die sinkende Bargeldnutzung

Die Nutzung von Bargeld ist seit 2017 deutlich zurückgegangen. Während damals noch 74 Prozent der Bundesbürger Bargeld als Hauptzahlungsmittel bezeichneten, sank diese Zahl bis 2021 auf nur noch 58 Prozent. Diese Entwicklung zeigt sich nicht nur in den Nutzungsgewohnheiten, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf die Infrastruktur der Geldautomaten.

Warum Kooperationen notwendig werden

Ein zentraler Grund für die neue Kooperation zwischen Volksbanken und Sparkassen ist die steigende Wirtschaftlichkeit. Die Kosten für den Betrieb von Geldautomaten sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Zum einen ist die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen laut Bundeskriminalamt im Jahr 2022 auf einen alarmierenden Höchststand gestiegen, was massive Schäden in Höhe von fast 30 Millionen Euro zur Folge hatte. Zum anderen haben technische Manipulationen zugenommen, was zusätzliche Kosten und Risiken für die Banken mit sich bringt.

Ein neuer Weg für Kunden

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben sich mehr als 430 Standorte bundesweit gefunden, an denen Kunden von Volksbanken und Sparkassen nun gemeinsam Geldautomaten nutzen können. Diese Gemeinschaftsstandorte bieten Kunden die Möglichkeit, kostenlos Geld abzuheben, ohne dass Personal vor Ort ist. Diese Initiative ist vor allem in der Region Westfalen-Lippe verbreitet und trägt dazu bei, die Verfügbarkeit von Bargeld zu sichern, selbst wenn der Trend zur Digitalisierung weiter voranschreitet.

Die Rolle des digitalen Euros

Das Voranschreiten der digitalen Zahlungsmethoden, unter anderem durch die Einführung eines digitalen Euros, könnte die Situation weiter verändern. Mit diesem Schritt wird eine Revolution im Zahlungsverkehr angestrebt. Während Bargeld weiterhin eine Rolle spielt, zeigen Studien der Deutschen Bundesbank, dass die Verwendung von Bargeld in Zukunft abnehmen wird. Dies bedeutet, dass Banken und Sparkassen ihre Strategien zur Aufrechterhaltung der Bargeldversorgung anpassen müssen.

Fazit

Die Zusammenarbeit zwischen Volksbanken und Sparkassen ist ein wichtiger Schritt, um der sich wandelnden Banking-Landschaft gerecht zu werden. Es zeigt, dass selbst in Zeiten der technischen Innovation und des Rückgangs der Bargeldnutzung die Bedürfnisse der Kunden im Mittelpunkt stehen. Diese Kooperation könnte als Modell für andere Banken dienen, um auch künftig eine sichere und effiziente Bargeldversorgung zu gewährleisten.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"