
In einem angespannten Fußballspiel ging Borussia Dortmund gegen den FC Augsburg mit 0:1 unter und sah sich dabei dem Unmut seiner Fans ausgesetzt, die die Mannschaft während des Spiels auspfiffen. Dies geschah vor den Augen der BVB-Bosse Hans-Joachim Watzke, Lars Ricken und Matthias Sammer, die auf ihren Plätzen verharrten. Ex-Trainer Edin Terzic, der im Sommer 2024 zurücktrat, verfolgte das Geschehen von der Tribüne aus.
Dortmund hat derzeit mindestens sieben Punkte Rückstand auf das Minimalziel, den vierten Platz in der Bundesliga. Ein bevorstehendes Ausscheiden in der Champions League gegen Lille könnte die Saison für den Club endgültig ruinieren. Lars Ricken äußerte, dass die Mannschaft mental nicht präsent war und die anhaltende Unbeständigkeit nicht allein dem aktuellen Trainer Niko Kovac zugeschrieben werden kann. Er wies darauf hin, dass es unter Kovac bereits positive Veränderungen gab, wie die Siege gegen Lissabon, St. Pauli und Union.
Fokus auf kommende Herausforderungen
Die nächsten Herausforderungen stehen bereits vor der Tür: Das Achtelfinal-Rückspiel gegen Lille sowie die Ligaspiele gegen Leipzig, Mainz und Freiburg. Ricken forderte von der Mannschaft 100 Prozent Konzentration, Einsatzwillen und Teamgeist, um die ausstehende Saison zu retten.
In einem Zusammenhang mit der Trainerfrage bestätigte Lars Ricken, dass Edin Terzic Nuri Sahin als seinen Nachfolger empfohlen hatte, als er von der Trainerbank zurücktrat. Terzic zog sich zurück, weil er der Meinung war, dass der Verein frischen Wind im Trainerteam benötigte. Daraufhin wurde Nuri Sahin schnell zu Terzics Nachfolger ernannt. Ricken betonte, dass Terzic darauf bestanden habe, dass alles reibungslos verläuft und dass er auch weiterhin Teil der BVB-Familie bleibt.
Während seiner Amtszeit führte Terzic Dortmund nahe an die Bundesliga-Meisterschaft und erreichte das UEFA Champions League-Finale. Dennoch fiel es ihm schwer, die BVB-Anhänger mit seinem pragmatischen Spielstil zu überzeugen. Ricken äußerte den Wunsch, in der kommenden Saison offensiven und progressiven Fußball zu spielen, damit die Fans nach jedem Spiel glücklich das Stadion verlassen.
Auch wenn Ricken bekräftigte, dass man keine Titel versprechen könne, da der Verein seit zwölf Jahren nicht mehr deutscher Meister ist, geht es ihm um die grundlegende Einstellung des Teams. Zudem äußerte Ricken, dass er hofft, die Fans würden bereits nach dem Spiel Vorfreude auf das nächste haben. Nuri Sahin, Sebastian Kehl und Ricken haben zusammen siebenmal die Bundesliga gewonnen, und die Ambitionen der Verantwortlichen sollen nicht im Umkleideraum zurückgelassen werden. Sahin wird sich darauf konzentrieren, Borussia Dortmund in diesem Sommer neu zu gestalten, während die Spieler der ersten Mannschaft in dieser Woche zum Training zurückkehren, um sich auf die neue Saison vorzubereiten.