Belgiens Transformation und der Kampf gegen das Vergessen
Vor 20 Jahren wurde ein dunkles Kapitel in Belgien geschlossen, als Marc Dutroux wegen seiner entsetzlichen Verbrechen verurteilt wurde. Seine Taten schockten nicht nur das Land, sondern lösten auch eine Welle der Empörung aus, die sich in Massendemonstrationen gegen sexuelle Gewalt an Kindern entlud.
Seitdem hat sich viel verändert, betont Sofia Mahjoub von der belgischen Stiftung Child Focus. Die Technologie und die Sicherheitsmaßnahmen wurden verbessert, um Kinder besser zu schützen. Doch trotz dieser Fortschritte bleiben neue Gefahren bestehen, insbesondere im Bereich des Internets, wo Kinder zunehmend vor Missbrauch geschützt werden müssen.
Der Fall Dutroux wird nicht nur als ein Symbol für Versagen in der Justiz und der Polizei angesehen, sondern auch als eine Lehre für das Land. Die Frage, ob Dutroux jemals wieder frei sein wird, bleibt schwer zu beantworten. Selbst wenn die Justizbehörden entscheiden sollten, dass er freigelassen werden darf, wäre die Wut und das nationale Trauma, das durch ihn verursacht wurde, immer präsent.
Der Gedenkgarten in Charleroi, gesäumt von weiß lackierten Terrakotta-Ziegeln, erinnert an das unsägliche Leid, das dort einst geschah. Zwischen Bäumen und Blumen stehen die Zeichen des Lebens und des Überlebens. Doch selbst hier, im Garten der Beruhigung, bleibt die Frage bestehen, ob Belgien jemals vollständig von seinem Trauma genesen kann. Trotz des Lärms der Züge und vorbeifahrender Autos, trotzt ein Bild an der weißen Hauswand der Trostlosigkeit: „Auch zwischen den Ruinen wachsen Blumen.“